Zivilcourage ist sozialpsychologisch gesehen ein Verhalten, für das eine bestimmte Motivation und spezifische Einstellung, denen humanitäre und demokratische Werte zugrunde liegen, notwendig sind. Es gibt zahlreiche Hindernisse, die Menschen davon abhalten, bei Bedrohung und Gewalt an anderen einzugreifen und Hilfe zu holen.
Das Zivilcourage-Training soll helfen, aus unbeteiligten ZuschauerInnen HelferInnen zu machen.
Seit 2010 führt das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) mit Jugendlichen Zivilcourage-Trainings durch. Seit Beginn der Trainings werden die Inhalte, Übungen und Methoden immer wieder auf Basis der Erfahrungen der TrainerInnen in den Trainings adaptiert und an die Bedürfnisse der Jugendlichen angepasst. Ein zusätzlicher Schwerpunkt ist auf den Einsatz gegen "Mobbing" und "Zivilcourage im Internet" ausgerichtet.
Seit mehr als 10 Jahren arbeiten wir gemeinsam mit ExpertInnen daran Zivilcourage zu fördern und zu trainieren. Mehr als 50.000 Jugendliche haben an den Zivilcourage-Trainings des MKÖ teilgenommen. Anlässlich des "Tag des Rassismus" erschien ein Interview mit unser Partnerin Prof. Dr. Margarete Boos zum Thema Zivilcourage offline und online in der Frankfurter Rundschau.
"Zivilcourage bedeutet im Wesentlichen, in einer öffentlichen Situation, mit einem inneren Konflikt mutig zu handeln. Ich gehe ein Risiko ein und trete für Werte ein, die mir wichtig sind. Diese Merkmale gelten sowohl online als auch offline, die Formen sind lediglich anders. Hinzu kommt, dass Hass im Netz einen unglaublichen Beschleunigungseffekt hat, Shitstorms zum Beispiel. Es geht unheimlich schnell, hat eine größere Reichweite und ist tendenziell öffentlicher. Auf der anderen Seite habe ich unglaublich viele Positivbeispiele gefunden, wo Menschen sich zusammenschließen und Netzwerke zur Intervention bilden, gerade junge Erwachsene." Prof. Dr. Margarete Boos